Konfirmanden 2007 / 2008

Die Konfirmation 2007 / 2008 fand statt am:

  • Sonntag, den 15. Juni 2008 in Blankenstein
  • Samstag, den 21. Juni 2008 in Welper
  • Sonntag, den 22. Juni 2008 in Welper

 

Die Konfirmationspredigt, wie sie Pfr. Uwe Crone und Pf. Oliver Vogelsmeier gehalten haben!

Dieser Weg wird…

Uwe: Weise mir, HERR, deinen Weg, 
dass ich wandle in deiner Wahrheit. Ps. 86,11

Oliver: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte 
und ein Licht auf meinem Wege. Ps. 119,105

Uwe: Ein Psalmvers von mir und einer von Dir: Das ist doch ne gute Wegzehrung für unsere Konfirmanden – für alles, was vor ihnen liegt. 

Oliver: Schön und gut, Uwe. Aber du weißt ja, wie der Satz von Xavier Naidoo zu unserem heutigen Thema weitergeht. Und einige hier wissen’s bestimmt auch. Zu den Konfis und Eltern gewandt: Dieser Weg wird … (Ergänzen lassen:) kein leichter sein.

Oliver: Exakt! Und das genau gilt doch für unsere Konfirmanden auch! Das wird nicht leicht mit dem Erwachsenwerden. 

Uwe: Ach, nun mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand. Denk dran, was das Lied berühmt gemacht hat. Die Deutsche Nationalmannschaft hat bei dem Sommermärchen vor zwei Jahren dieses Lied des bekennenden Christen Xavier Naidoo immer gehört, bevor sie aus der Kabine kamen. Und am Ende hat er selbst mit ihnen am Brandenburger Tor gefeiert.

Oliver: Ja, das war natürlich klasse. Schau’n wir mal, was dieses Mal noch geht. Doch dazwischen gibt’s auch ganz traurige Momente. Denk an Kroatien ´98 oder an das Halbfinale gegen Italien vor 2 Jahren. Oder daran, dass Leute zuhause bleiben mussten, die sich vorher so viel erhofft hatten. Vor zwei Jahren Kevin Kurányi, der nun meistens auf der Bank sitzt oder dieses Mal Jermaine Jones. Erst war er dabei und musste dann doch noch nach Hause, um nur zwei deiner geliebten Schalker zu nennen. Wer sagt denn, dass nicht manche unserer Konfirmanden solch bittere Momente auch mal wegstecken müssen. Dass sie zu den Verlierern gehören. 

Uwe: O.k., o.k.. Aber das ist doch alles ziemlich weit weg. Hej, das sind doch jetzt erst Mal ganz normale Konfirmanden. Natürlich haben wir gesehen, dass auch so manches in ihnen steckt, Talente, aus denen mal was Großes werden kann. Denk an den Showabend in Tönning oder den Vorstellungsgottesdienst. Das hat uns doch schwer beeindruckt. Aber sie können noch in aller Ruhe ihren Weg finden. Mensch, in früheren Zeiten, da war schon für die meisten nach der Konfirmation Schluss mit lustig. Die mussten als Mädchen Haushaltshilfe werden oder die Jungs in die Lehre. Für `n Appel und `n Ei knechten und sich vom Meister fertig machen lassen. Wenn ich damals ein Konfirmand gewesen wäre, hätte ich Angst gehabt. Aber guck sie Dir heute doch an. Wir als Kirche betrachten sie wie damals mit dem heutigen Tag als Erwachsene und trotzdem haben sie noch viel Zeit bis zum Berufsleben. Bis dahin können sie noch viel Spaß haben. Deshalb sag ich Dir: Dieser Weg wird … weitergehen.

Oliver: Viel Spaß? Ich bin vor 25 Jahren konfirmiert worden und war wie die meisten hier als einer der jüngsten noch 13. Ich brauchte auch nicht in die Lehre. Aber ich musste so wie unsere Konfis immer darauf warten, dass ich endlich etwas selber durfte wie ein Erwachsener. Ich wollte mit anderen zum Großevent Kirchentag fahren – durfte ich noch nicht. In unsere Schülerkneipe durfte man erst ab 14, andere Sachen erst mit 16 oder sogar erst mit 18. Ständig muss man auch nach der Konfirmation darauf warten, etwas wie die Erwachsenen zu dürfen. 

Uwe: O.k., das sind die nötigen Zwischenetappen auf der Wegstrecke. Aber sie dürfen doch heute schon viel mehr als damals. Weißt Du wie lange es gedauert hat, bis unsereiner mal eine Freundin mit nach Hause bringen durfte? Frag lieber nicht. Heute sind die Eltern doch da schon viel lockerer. Heute kannst Du die Musik hören, die du willst, hast ein eigenes Handy, womöglich noch PC, PSP und Internet mit ICQ. Unendlich Möglichkeiten. 

Oliver: Ja unendlich! Aber auch total unüberschaubar. Du kannst doch heute in x Richtungen gehen und den meisten hier fehlt doch so was hier auf ihrem Weg. (Zeigt den Kompass / Hand-GPS). 

Uwe: Ein Kompass! Ja das kann man gut gebrauchen, wenn man weit weg von Hinweisschildern ist und niemand nach dem Weg fragen kann. Allerdings braucht man dann meistens auch noch das hier. (Hält eine Landkarte hoch.) Obwohl heute gibt’s doch Navis und außerdem können unsere Konfirmanden doch ganz viele nach dem Weg fragen. Ihre Eltern, die Lehrer, Freunde, Geschwister oder sogar uns Pastoren. 

Oliver: Ach wirklich? Und wenn ich keine Lust habe, andere Leute zu fragen, wie ich meinen Weg gehen soll? Mann, wenn ich irgendwo unterwegs bin und den Weg nicht finde. Ich find das geradezu peinlich, andere danach zu fragen. Außerdem gibt’s da ´n Problem. Du kannst fragen, wen Du willst. Jeder erzählt dir was anderes. 

Uwe: Meinst Du? Aber denk mal an unseren Konfi-Blocktag. Da haben wir doch einen Film gezeigt, über Alkohol. Und alle, die ein bisschen Ahnung hatten, ob Jugendliche oder Erwachsene, haben vor dem Abgleiten unserer Sehnsucht in die Sucht gewarnt. Und dann hatten die Konfirmanden es im Vorstellungsgottesdienst schon selber drauf, allen anderen den Weg zu zeigen. So kann’s doch auch laufen.

Oliver: Ja, Glück gehabt, würde ich sagen. Aber wenn Du die Falschen nach dem Weg fragst, kann’s auch ganz schnell in die Sackgasse gehen. Du merkst, die Sache ist falsch gelaufen, aber zurück zu denen, die Dir was anderes geraten haben, kannst Du auch nicht mehr. Dann kannst Du vielleicht noch alleine vor Dich hinchatten im Internet. Aber auch da können dich Idioten erwarten oder Leute, die mit Dir falsch spielen. Dann ist irgendwann nur noch zappenduster. Ich sag’s Dir: Dieser Weg wird… – mindestens für manche hier – ein Holzweg sein.

Uwe: Na und? Jeder von uns hier war mal auf dem Holzweg. Wir alle kennen das Gefühl: Jetzt ist’s zappenduster. Doch wir stehen hier doch nicht im Dunkeln. Denn wer sich auf den Weg macht und weiß, dass es auch mal Nacht werden kann, hat immer noch so was bei sich. (Hält eine Taschenlampe hoch.)

Oliver: Eine Taschenlampe!?

Uwe: Genau, eine Taschenlampe. Die bringt Licht ins Dunkel und hilft Dir, wieder den Weg zu finden. 

Oliver:  Wenn die Batterie noch voll genug ist. 

Uwe: Die läuft mit Akkus. Und wir haben unseren Konfis gezeigt, wie man die als gläubiger Christ wieder auflädt.

Oliver: Du meinst durch Kontakt mit Gott durch Gebete, durch Lesen der Bibel. Wenn sie Sätze im Stillen aus dem 23. Psalm sprechen: ‚und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürcht ich kein Unglück…’

Uwe: ‚…denn Du bist bei mir; Dein Stecken und Stab trösten mich. (hält den Wanderstab hoch).

Oliver: Aber meinst Du, unsere Konfirmanden kommen künftig allein im Alltag darauf und können sich auf diese Kraft zum Aufladen stützen

Uwe: Immer nur allein ist es natürlich auf jedem Weg schwer. Es geht am Besten zusammen. Hier bei uns in der Gemeinde mittwochs beim Jugendclub, in unsern Jugendgottesdiensten, als Teamer in Tönning. Dann weißt Du: Dieser Weg wird kein leichter sein, aber … du gehst ihn nicht allein. 

Oliver: Ja, Du hast recht. Im Kontakt mit Gott und zusammen mit anderen lädt jeder seinen Akku auf für die Taschenlampe. Die brennt dann auch alleine im Dunkeln. 

Uwe: Und mit dem Licht im Dunkel können unsere Konfis die Hinweisschilder wieder finden, die sie von uns bekommen haben.

Oliver: Das stimmt. Die haben wir ihnen gegeben. Die 10 Gebote, oder wie sie mit dem Leid in der Welt, mit dem Tod und mit ihrer Sehnsucht umgehen mit Hilfe ihres Glaubens. Und die Hinweisschilder stehen überall auf den Wegen in aller Welt.Uwe: Und Menschen, die sie kennen und mit denen sie gemeinsam den Akku für das Licht im Dunkel aufladen können. Schließlich bekennen sie sich heute zur weltweiten Gemeinschaft unserer Kirche.

Oliver: Und sie bekennen sich zu ihrer Verbindung mit Jesus Christus, der uns immer wieder alle Wege zeigt. Er ist unser wichtigstes und größtes Hinweisschild. Uwe: Also dann: Dieser Weg – den unsere Konfirmanden gehen – wird ausgeschildert sein. Sie brauchen nur den Hinweisen folgen und sich von Gott leiten lassen, der sie führt.

Oliver: Dann lass uns beide, ihnen den Reisesegen für ihren Weg ins Erwachsensein geben. ‘Konfirmare’ heißt ja befestigen. Dann werden sie mit dem Segen mit festen Schritten gehen und nicht mit wackligen Knien.

Uwe: O.k., schicken wir sie auf ihren Weg. 

Oliver und Uwe: Amen!

 

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