Konfirmanden 2012 / 2013

Die Konfirmation 2012 / 2013 fand statt am:

  • Sonntag, den 07.07.2013 in Blankenstein
  • Sonntag, den 14.07.2017 in Welper

 

Und hier die Konfirmationspredigt 2013, die Anna Püllen und Uwe Crone gehalten haben: „Klink dich ein!“

U: Sag mal, bist du schon mal geklettert?

A: Ja klar. Auf’n Baum oder mal die Leiter hoch. Ich hatte auch mal ein Hochbett.

U: Nein, ich meine so richtig. So wie auf dem Bild vorne drauf. An einer Kletterwand. An einem Felsen bin ich auch noch nicht geklettert. Sieht aber richtig anstrengend aus. Guck mal die Finger an, die sind vor Anspannung ganz weiß.

A: Ja, richtig gefährlich sieht das auch aus. Die Knie baumeln im Freien. Aber derjenige kann‘s auf jeden Fall. Er hängt frei, das Seil ist locker, jedenfalls sieht das für mich so aus. Aber siehst Du? Der hat eine Sicherung eingebaut.

U: Da muss aber schon jemand vorher an dergleichen Stelle geklettert sein – der hat den Haken in den Felsen geschlagen, an dem er sich eingeklinkt hat.

A: Der hat‘s gut. Wenn man als erster die Strecke macht, muss man allein klar kommen. Sich um die Absicherung kümmern. Haken in den Fels treiben. Andere profitieren dann später davon. Und können sich mit ihrem Seil einklinken. Ich schlage vor, wir spannen jetzt erstmal ein Sicherungsseil. Vielleicht hängt sich ja später auch jemand dran. (Seil spannen) Weil‘s im Gottesdienst so gefährlich ist.

U: Nee, wir haben uns ja was anderes gedacht. Wir wollen den Konfis ja nicht nur einen netten Gottesdienst gestalten, sondern ihnen auch was mitgeben. Ne Message. Worum es bei der Konfirmation geht. Aber nicht nur den Konfis wollen wir was sagen, sondern allen hier. Was Glaube bedeutet. Das kann ich mir z.B. mit dem Seil gut klarmachen. Die beste Sicherung, die ich mir vorstellen kann, ist der Glaube. Deswegen habe ich mich auch eingeklinkt.

(Karabinerhaken einklinken)

A: Ja, ich habe auch total davon profitiert, dass andere mir vorangegangen sind. Im Glauben. Für Euch Konfis macht das vielleicht noch nicht so viel Sinn, dass man das Vaterunser oder Psalm 23 lernt. Aber wenn ich im Altenheim Gottesdienst feier, dann merk ich sofort: Genau das sind die Stellen, bei denen auf einmal alle mitsprechen. Gebete, auf die ich zurückgreifen kann – das sind so Haken. Sicherungen, an denen man ich mich festhalten kann.

U: Aber Glaube ist ja nicht Auswendiglernen. Beten gehört zum Beispiel dazu. Die Verbindung mit Gott suchen. Wie ihr das bei euren Abendabschlüssen in Tönning gemacht habt, wo ihr gedankt habt für das, was ihr erlebt habt und gebittet für den nächsten Tag.
Nee, Glaube ist nicht Auswendiglernen. Glaube ist lebendig. Und wie im Leben kommt man auch im Glauben über viel bekanntes Terrain. Wo man sich nur noch einklinken muss auf Steigen, die andere schon vor einem gestiegen sind.

Aber man kommt auch an Stellen, die noch ungesichertes Neuland sind.
Das kann ja total Vieles sein! Die erste große Liebe, die erste feste Beziehung. Und als Eltern merkt man: mein Kinder ist wieder ein Stück erwachsener. Bald ist es endgültig groß und wir müssen loslassen. Oder auch, wenn die Dinge gar nicht gut laufen: wenn ich krank werde, meine Arbeit verliere, die Beziehung in die Brüche geht…
Genau: unbekanntes Terrain. Gerade da sind Haken wichtig, an denen man sich absichern kann. Das kostet sicher mehr Kraft und da muss man richtig kämpfen, um den Haken in den Fels zu treiben. Aber dafür kriegt man auch was zu sehen, was vorher noch keiner gesehen hat oder entdeckt ´ne tolle Stelle, wo vorher noch keiner war.
Es gibt aber auch richtig extreme Kletterer, die finden ihren Kick gerade darin, ganz auf Seil und Haken und jede Sicherung zu verzichten…
Freeclimber.
Genau.
Ja, man könnte in der Tat auf den Gedanken kommen, dass so ein Seil und ein Haken einen auch einengen. Einem die Freiheit nehmen. Den Kick beschneiden.
Vielleicht will ich ja auch zeigen, dass ich‘s total draufhab. Dass ich nicht falle, weil ich richtig gut bin. Und das Risiko spornt mich noch an zu beweisen: Ich kanns auch alleine- aus eigener Kraft!
Ja, das mag den einen oder anderen reizen, sich auch mal aus allen Sicherungen auszuklinken.
Pass mal auf: In der Bibel gibt’s eine Geschichte, wo sich einer ausklinkt. Lies doch mal vor, Antje / Angela!
Der verlorene und wiedergefundene Sohn
11 Jesus fuhr fort: »Ein Mann hatte zwei Söhne.
12 Der jüngere sagte zu ihm: ›Vater, gib mir den Anteil am Erbe, der mir zusteht!‹ Da teilte der Vater das Vermögen unter die beiden auf.
13 Wenige Tage später hatte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil verkauft und zog mit dem Erlös in ein fernes Land. Dort lebte er in Saus und Braus und brachte sein Vermögen durch.
14 Als er alles aufgebraucht hatte, wurde jenes Land von einer großen Hungersnot heimgesucht. Da geriet auch er in Schwierigkeiten.
15 In seiner Not wandte er sich an einen Bürger des Landes, und dieser schickte ihn zum Schweinehüten auf seine Felder.
16 Er wäre froh gewesen, wenn er seinen Hunger mit den Schoten, die die Schweine fraßen, hätte stillen dürfen, doch selbst davon wollte ihm keiner etwas geben.
17 Jetzt kam er zur Besinnung. Er sagte sich: ›Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, und alle haben mehr als genug zu essen! Ich dagegen komme hier vor Hunger um.
18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt;
19 ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Mach mich zu einem deiner Tagelöhner!‹
20 So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Dieser sah ihn schon von weitem kommen; voller Mitleid lief er ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
21 Vater‹, sagte der Sohn zu ihm, ›ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden.‹
22 Doch der Vater befahl seinen Dienern: ›Schnell, holt das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm ein Paar Sandalen!
23 Holt das Mastkalb und schlachtet es; wir wollen ein Fest feiern und fröhlich sein.
24 Denn mein Sohn war tot, und nun lebt er wieder; er war verloren, und nun ist er wiedergefunden.‹ Und sie begannen zu feiern.
Joh, ausklinken kann man sich.
Der verlorene Sohn – der hatte sich zwischendurch ausgeklinkt; er hat seine Freiheit voll in Anspruch genommen, sich die Erbansprüche auszahlen lassen und wollte komplett unabhängig sein.
Ist aber schiefgegangen. Er hat sich ausgeklinkt und ist auf die Nase gefallen. Aber er hat sich erinnert, dass da was war und dass das gar nicht schlecht war.
Er hat sich erinnert, dass es vorher was gab, was gut gehalten hat- stabile Haken. Und hat sich wieder eingeklinkt.
Also: Man kann sich ausklinken – und wenn das schief geht, kann man auch abstürzen.
Die Richtung verlieren.
Den Halt im Leben verlieren.
Wenn man an den falschen Stellen Halt sucht. Sich mit den falschen Leuten einlässt. Wenn ich glaube, dass mir ne bunte Pille, was zu trinken oder zu rauchen das Glück gibt, das ich suche. Wenn ich dann die Kontrolle verliere, merke ich: das hält alles nicht – instabile Haken. Ohne Sicherung geht’s dann ganz schnell ganz steil bergab.
Aber nicht jedes Ausklinken führt zum Absturz. Denn: Man kann ja auch leben und sterben ohne Gott – und man ist entweder damit zufrieden oder hat das Gefühl, es fehlt was.
Nur wenn man sich an den falschen Stellen ausklinkt, wird es gefährlich.
Ich würde jedenfalls sagen: man kann sich immer wieder einklinken. Der verlorene Sohn hat sich ja auch wieder eingeklinkt. Und der Vater hat es ihm nicht übelgenommen, im Gegenteil! Er hat sich unendlich gefreut, als er wiedergekommen ist! Da war er nicht mehr der verlorene sondern der wiedergefundene Sohn.
Und das ist auch eine wichtige Funktion des Glaubens, von dem wir hier ja die ganze Zeit reden: er macht einen sicher, dass die Haken eingeschlagen bleiben. Die Taufe, die Konfirmation, die Verbindung zum Vater, das gibt Halt, wenn man ihn braucht. Und so wie in der Geschichte funktioniert das auch mit dem Glauben: Ihr könnt immer dazu zurückkommen! Eure Taufe, Eure Konfirmation, die Verbindung zu Vater, die steht! Damit sind Haken eingeschlagen, an denen Ihr Euch festmachen könnt, wenn Ihr Halt braucht.
Das heißt: ich kann mich ausklinken und – schlimmstenfalls – auch abstürzen. Aber ich kann die Sicherung jederzeit wieder anpacken und mich neu festmachen.
Und ich würde noch weiter gehen: Mit Gott kann ich eigentlich nicht abstürzen. Es kann alles Mögliche schief gehen, aber abstürzen kann ich nicht. Weil ich nicht allein bin – auch wenn ich manchmal nicht verstehe, warum es mir dreckig geht – ich vertraue darauf, dass Gott da ist. Deswegen kann ich mich auch bei ihm beklagen, meine Wut ablassen oder mein Unverständnis. Er wird’s verstehen.
Und es sind auch andere Menschen da. Nun ist Klettern ja nicht wirklich ´ne Teamsportart. Aber um sich zu sichern ist man normalerweise schon zu zweit. Auch hier in der Gemeinde seid ihr nicht allein unterwegs. Das habt ihr Konfis uns ja beim Vorstellungsgottesdienst eindrücklich vor Augen geführt, was die Gemeinde als ein Team ausmacht.
Also – ist Gemeinde ein Sicherungsteam? Wo man sich gegenseitig sichert?
Das bestimmt auch. Man hilft sich, besucht sich, kriegt mit, was bei anderen los ist. Wenn ich zb ins Krankhaus komme, kann ich sicher sein: ich werde besucht- weil das viele mitkriegen. Man feiert, tröstet sich gegenseitig und hat ne Menge Spaß zusammen. Das war ja auch in der Konfi-Gruppe so.
Aber Gemeinde ist vor allem noch was anderes: lauter Menschen, die sich bei Gott einklinken, sich auf Gott verlassen und bei ihm ihren Halt suchen und finden.
Mir kommt da gerade was in den Kopf.
Was denn?
Stell dir vor, wir würden aus dem Foto rauszoomen, was würden wir sehen?
Keine Ahnung. Ziemlich viel Fels wahrscheinlich…
Ich stelle mir vor, dass da nicht nur einer hängt, sondern dass der ganze Hang voller Menschen ist! Ein richtiges Gewusel, Menschen, die sich gegenseitig sichern, sich aufmuntern und Mut machen. Ich stelle mir vor, da sind viele, die klettern, die sich eingeklinkt haben und sich auf das Seil und die Haken verlassen.
Das klingt gut! Dann sind wir hier ja schon mittendrin im Getümmel!
Amen.

Nach den Sommerferien 2012 hatte der eben zuende gegangene Konfi-Jahrgang angefangen. Beim Gemeindefest im September wurden die Konfirmandinnen und Konfirmanden begrüßt und der Gemeinde vorgestellt. Das Konfi-Camp war wie immer ein Höhepunkt. In den Herbstferien 2012 hatte sich ‘4K – Evangelische Jugend in Hattingen’ zum 10. Mal auf den Weg nach Tönning gemacht.

Und wieder war es schön in Tönning! Leider ist die Woche immer so schnell um… Das nächste Highlight war die ‘All you need is love – Revue’ am 10. November in der Aula der Gesamtschule in Hattingen. Konfis und Teamer haben hart gearbeitet und mehr als vorzeigbare Ergebnisse zusammengestellt.

Fotoimpressionen von der Revue gibt es hier zu sehen:

 

Und hier der Pressetext:

All you Need Is Love! – 4K-Revue in Hattingen
Am Samstag, 10. November 2012, ist die Aula der Gesamtschule Welper in Hattingen mit 400 Gästen gut besucht. Rund 130 Konfirmanden gaben ihre Ergebnisse des diesjährigen Konficamps zum Besten. Um den imaginären Fernsehsender Sat4K zu retten, schmissen sich viele in Kostüme, lernten angestrengt Texte auswendig und griffen ganz selbstverständlich zum Mikrofon, um einen bunten Abend auf die Beine zu stellen.
Von Kindersendungen wie „Pipi Langstrumpf”, über Comedy wie „Two and a half Men” und „Holy Ghost Busters”, bis hin zu Musik- und Tanzshows war alles dabei.
Das Motto des bunten Abends lautete „All you need is LOVE“. Hier wurden biblische Geschichten rund um das Thema Liebe mit aktuellen Fernsehformaten verknüpft. Die 12 Teams bekamen jeweils eine Bibelgeschichte, die als Leitfaden bei der Vorbereitung genutzt und abschließend auf die Bühne gebracht wurde.
Die Bekehrung des Saulus wurde so in einer ganz anderen Version dargeboten – nämlich in der Beauty-Show „Extrem schön”. Darin erwacht Saulus nach einem Überfall blind im Krankenhaus. Durch verschiedene Ereignisse wird ihm klar: „Ich muss mein komplettes Leben verändern!” Daraufhin wird er vom brutalen Saulus zum lieben Paulus.

Die Weihnachtsgeschichte, verpackt in das RTL II- Format „Die Geißens – eine schrecklich glamouröse Familie“ sorgte für viele Lacher im Publikum. Neben den bekannten Darstellern Carmen und dem immer hungrigen und schlecht gelaunten Rooooooobert Geiß traten auch berühmte Charaktere wie Cindy aus Marzahn, Jürgen Drews und Daniela Katzenberger auf.
Pipi Langstrumpf verrät Tommi das Geheimnis ihrer Kräfte und muss daraufhin um ihre Zöpfe bangen, denn ohne diese ist sie nicht einmal halb so stark. Angelehnt an die Geschichte von Simson und Delilah wird Pipi von ihrem Freund enttäuscht, der sie um ihre Haare betrügt.
Ein selbst geschriebener Bibel-Rap, der von Gottes Liebe zu uns Menschen handelt, wurde ebenso perfekt auf die Bühne gebracht. #

Sogar die Tanzshow “Let’s Dance” hatte einen biblischen Hintergrund. Hier wurde die Geschichte von Jakob, Lea und Rahel nachgestellt: Jakob muss zunächst mit Lea tanzen. Dies funktioniert nicht, weil Jakob eigentlich Rahel als Tanzpartnerin versprochen war. Daraufhin tauschen sie die Partner, und alles läuft wie geschmiert.

Musikalisch begleitet wurde der Abend natürlich von der 4K-Band „The Holy Island”.
Die rund zweistündige Show bildete das abschließende Highlight einer ereignisreichen und spannenden Zeit, die mit Sicherheit allen Mitarbeitern, KonfirmandInnen und auch Zuschauern im Gedächtnis bleiben wird.

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