Konfirmanden 2014 / 2015

Die Konfirmation 2014 / 2015 fand statt am:

  • Samstag, den 13.06.2015 in Blankenstein
  • Sonntag, den 14.06.2015 in Welper
  • Samstag, den 20.06.2015 in Blankenstein
  • Sonntag, den 21.06.2015 in Blankenstein

 

Und hier ist die Konfirmationspredigt 2015, die Nele Schmidt (1. Wochenende), Leon Wilkes (2. Wochenende) und Uwe Crone gehalten haben:

Predigtpartner/in: Du, Uwe, was hast du dir denn da für ein komisches Thema ausgedacht für diese Konfirmation?
Uwe: Wie, das findest du komisch? „Lauter gute Gedanken Gottes?“

P: Ja, finde ich komisch. Wer soll das denn sein? Die Konfis?

U: Ja, klar, die zuerst mal. Deswegen habe ich diese Denkblasen um die Namen rum gemacht. Kennze aus‘m Comic. Aber auch wir anderen alle. Eigentlich alle Menschen. Deswegen die Blasen ohne Namen mit „Lauter – Gute – Gedanken“.

P: Ich bin auch ein guter Gedanke Gottes?

U: Na klar. Du auch. Gerade du.

P: Das finde ich nicht nur komisch. Das ist sogar verwirrend. Und ziemlich schwierig.

U: Wieso?

P: Das heißt doch nicht: Gott denkt was Gutes über mich, oder?

U: Nein, das meine ich nicht. Das wäre zuwenig. Ich meine: jemand hat dich sich ausgedacht.

P: Aber nicht Papa und nicht Mama? Sondern Gott?

U: Ja genau. Der steckt dahinter. Gott.

P (spricht die Konfis an): Du – (ein paar aktuelle Namen verwenden) – ein guter Gedanke Gottes – ihr – lauter gute Gedanken Gottes. Versteht IHR das?

K. (äußern Unverständnis, Verständnis oder zeigen Anzeichen von Panik)

U: Ich finde, dass du Papa und Mama ins Spiel gebracht hast, ist schon mal gar nicht so verkehrt. Ich will mal versuchen, das am Verhältnis zu deinen, zu euren Eltern zu erklären, was ich damit meine: Jemand anderes hat mich sich ausgedacht.

P: Ich bin gespannt!

U: Hör zu: Wenn Eltern Kinder haben wollen, als eure euch haben wollten, haben sie sich auch ausgedacht, wie dieses Kind wohl am besten sein sollte.

P: Das kann ich mir vorstellen: sie überlegen sich, wie es denn wohl aussehen soll, was es denn für Freundinnen und Freunde haben soll…

U: Was für ein Temperament, was für ein Wesen es wohl haben soll, vielleicht überlegen sie auch, was das Kind wohl später für einen Beruf haben soll.

P: Ob die Eltern hier das auch gemacht haben?

U: Frag sie doch mal.

P: Habt ihr solche Gedanken gehabt?

E. stimmen zu, verneinen oder zeigen Anzeichen von Panik

U: Auf diese Art und Weise seid ihr Konfirmandinnen und ihr Konfirmanden Gedanken eurer Eltern.

P: Das finde ich eigentlich gut. So zeigen sie mir, dass ich ihnen nicht gleichgültig gewesen bin.

(K. ansprechen)

Ihr auch – ihr seid ihnen nicht egal, wenn sie euch so begleiten.

U: Ja, du hast recht. Meistens ist das gut. Manchmal ist das aber auch schlecht.

P: Wieso soll das denn schlecht sein?

U: Manchmal merken Eltern nicht rechtzeitig, wie das ihr Kind einengt, was sie sich so vorstellen und was sie sich ausdenken.

P: Oh ja. Zuwenig Spielraum. Da kann man schon mal ausrasten – jetzt, in der PUBERTÄT!

U: Genau. Da reagiert ihr schon mal etwas gereizt, weil ihr euch gar nicht vorstellen könnt, dass sie es gut mit euch meinen. Ihr fühlt euch schon viel erwachsener als eure Eltern es euch zugestehen.

Das kennst du doch auch noch, oder?

P: Aber hallo! Harter Stress und richtig Ärger. Aber – da führt kein Weg dran vorbei.

U: Nee, da muss man durch. Ist ja auch für beide Seiten hart.

P: Gut, von den Eltern her gesehen, verstehe ich das mit dem guten Gedanken. Ich bin ein guter Gedanke von denen. Aber was ist mit Gott?

U: Hab ich ja gesagt: Du bist ein guter Gedanke Gottes.

P: Ja, schon. Aber heißt das nicht auch, dass ich beeinflusst werden soll?

U: Ach du meinst, dass du dich eigentlich dagegen wehren müsstest, dass da einer eine feste Meinung über dich hat?

 

P: Ja! (K. ansprechen)

Versteht ihr? Wenn Gott sich euch ganz anders ausgedacht habt, als ihr glaubt? Und wenn Gott nun ganz anders über euch denkt, als ihr es für richtig haltet? Wenn Gott euch irgendwohin auf eurem Lebensweg führen möchte, als ihr euch das vorstellt?

U: Das kann ja durchaus/wirklich so sein. Wenn Sie, wenn Ihr, liebe Erwachsene, auf den Lebensweg seit der eigenen Konfirmation zurücksehen – und zwar als gläubiger Mensch zurücksehen – dann werden Sie zugestehen, dass Gott uns manchmal ganz anders gehen ließ, als wir das geplant hatten.

P: Das macht es aber auch nicht leichter, dass die Konfis das dann trotzdem noch sagen: Ich bin auch ein guter Gedanke Gottes.

U: Ich hoffe schon, dass die das so sagen können. Denn Gott ist nicht einer – genauso wenig wie gute Eltern das sind – Gott ist nicht einer, der euch in die Unfreiheit führen will. Jede und jeder von euch hat immer die Möglichkeit, sich fei zu entscheiden.

P: Sogar gegen Gott?

U: Sogar gegen Gott! Aber die Möglichkeit, zu ihm zurückzukommen, bleibt immer offen.

P: Das ist ja eigentlich toll.

U: Finde ich auch. Aber dass wir alle gute Gedanken Gottes sind, und dass ich auch ein guter Gedanke Gottes bin, heißt für mich noch mehr: Gott hat mein Leben gewollt. Du weißt ja, was in der Schöpfungsgeschichte steht, wie die Menschen entstanden sind?

P: Das mit Adam und Eva?

U: Nein, die andere Geschichte.

P: Nein, weiß ich nicht.

U: Da steht: Gott sprach: Lasst uns Menschen machen!

P: Ich erinnere mich – das ist keine naturwissenschaftliche Aussage – das ist ein Glaubenssatz.

U: Genau. Woher kommen wir Menschen? Der gibt die Antwort. Gott hat uns alle, unser ganzes Menschengeschlecht gemacht.

P: Aber ICH finde mich auch darin! Woher komme ich? Und meine Antwort ist: Auch mein persönliches Leben hat Gott so gewollt. – –

Jetzt versteh ich es besser: Ich bin auch ein guter Gedanke Gottes.

U: Na, das ist ja schon mal gut.
Der 2.Teil der Predigt ist ein Lied.

Lied: Vergiss es nie

P: (auf Konfis und Leute zeigen)
Lauter gute Gedanken Gottes. Toll, nicht!

U: Auf jeden Fall!

P: Aber am besten wär es ja, ich könnte das von mir selbst sagen: Ich bin ein guter Gedanke Gottes!

U: Warum?

P: Weil das ein Glaubenssatz ist. Und Konfirmation hat ja auch was mit Glauben zu tun.

U: Oh, da hast du wieder recht. Ich lasse mich bei meiner Konfirmation in dem Glauben bestärken, fester machen, dass ich mein Leben nicht mir selbst verdanke.

P: Meinen Eltern?

U: Nein, höher!

P: Gott! – –
Und was heißt das für die Jugendlichen hier?

U: Was ganz Wichtiges: Gott denkt das Beste von dir! Du bist keine Nummer für ihn. Du bist auf deine Art unverwechselbar und einzigartig.

P: Ich verstehe: ich bin für Gott unendlich wertvoll. Ich bin SEIN Mensch!

U: Wir leben ja dauernd in der Angst: was mögen wohl die anderen von mir denken? Bin ich wohl gut genug, um mit ihnen mithalten zu können?

P: Ja, das kenne ich! Passe ich mit meinem Verhalte, wie ich spreche, was ich anziehe, welche Musik ich höre, welche games ich spiele, zu den andern? Oder gucken die auf mich runter?

U: Kennze, nee?

P: Und wenn’s nicht gut läuft, habe ich das Gefühl, mich versteht eh keiner. Ich bin irgendwie anders und alle hauen ab von mir.

U: Weil sich keiner Mühe gibt, sich mal in dich reinzuversetzen. Dann wär es nämlich ganz leicht, dich zu verstehen. Dann wär es leicht, dich gernzuhaben.

P: Weißt du aber, was das Schlimmste ist?

U: Noch schlimmer?

P: Ja, das Schlimmste ist, wenn ich von mir selbst nichts halte. Wenn ich selbst davon überzeugt bin: ich bin eh nichts wert.

U: Joh, das ist ganz schlimm. Dann hast du eigentlich mit dem Leben schon abgeschlossen, obwohl da noch so viel ist, was dich neugierig machen sollte.

P: Dann braucht dich gar kein anderer mehr klein zu machen, das hast du selbst schon prima hingekriegt.

U: Deswegen lass uns den Konfis nochmal sagen, was die gute Nachricht dieses Konfirmationssonntags ist:

P: Dass Gott von mir das Beste denkt?

U: Genau!

P: Dann: (zu den Konfis) Du bist ein guter Gedanke Gottes!
(zu allen) Ihr seid alle lauter gute Gedanken Gottes!

U: ABER –

P: Nee, war ja klar, dass du noch was sagen musst!

U: Ja, muss ich auch!
ABER – das heißt nicht, Gottes Blick ist verklärt, wie der Blick von Verliebten, die einander in den Himmel heben, weil sie einander nicht realistisch sehen können.
Nein, Gott sieht dich schon realistisch. Er sieht dich ganz. Auch die schlechten Seiten, die du hast.

P: Hoppla! Ist das gut? Wenn der weiß, dass ich anderen gegenüber ungerecht und arrogant bin?

U: (nickt) …!

Dass ich Streit suche und angebe?

U: (nickt) …!

Dass ich manchmal andere fertig mache und mich manchmal selbst nicht leiden kann?

U: (nickt) …!

Dass ich nicht versuche, mit anderen, womöglich sogar mit meinen Eltern besser klarzukommen?

U: (nickt) …!

P: Habt ihr auch so Schwachstellen?
Dann wisst ihr selbst am besten, wo ihr gern besser zurechtkommen würdet.

U: Und Gott sieht diese Schwachstellen und konfrontiert dich damit. Aber er denkt von dir das Beste. Er traut dir zu, dass du das abstellst.
Du bleibst immer ein guter Gedanke Gottes.

P: Ganz egal, was andere von dir denken.
Ganz egal, was du selbst von dir denkst. Du bist ein guter Gedanke Gottes.

U: Ihr seid alle gute Gedanken Gottes. Macht was draus!
Amen.

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