Erfolge für die Menschenrechte

Briefe gegen das Vergessen von Amnesty International

Mit Amnesty International setzt sich die Gemeinde seit 30 Jahren auf der Grundlage der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ regelmäßig dafür ein, dass die Rechte aller Menschen weltweit geachtet werden. Mit Ihrer Unterschrift unter „Briefe gegen das Vergessen“, die nach Gottesdiensten im Foyer des Paul-Gerhardt-Hauses ausliegen, haben Sie dazu beigetragen, dass viele Erfolge für die Menschenrechte erzielt werden konnten. Amnesty schreibt dazu: „Dank Ihrer Hilfe sind gewaltlose politische Gefangene freigekommen – häufig nach einer rechtswidrigen Festnahme. Gemeinsam mit Ihnen konnten wir Folter und Todesstrafe verhindern, Menschenrechtlern Schutz geben, Angehörigen Unterstützung anbieten und Menschenrechtsverletzungen öffentlich machen. Ihr Einsatz war erneut erfolgreich: “Danke“

Stellvertretend sei von zwei Beispiele berichtet, für die Sie sich mit Ihrer Unterschrift eingesetzt haben: Im Januar 2017 sandten wir einen von 150.000 (!) Solidaritätsbriefen für die Kleinbäuerin Maxima Acuna in Peru, die sich seit Jahren einem Bergbauunternehmen widersetzt, das auf ihrem Land eine Goldmine bauen will. 2011 verklagte der Konzern sie wegen „Landbesetzung“. Im Mai 2017 wurde das Verfahren gegen sie vom Obersten Gericht Perus endgültig eingestellt. Im Brief, basierend auf Angaben von Amnesty, forderten wir die peruanischen Behörden auf, Maxima Acuna vor tätlichen Angriffen, Schikanen und Einschüchterungen zu schützen. Mehrmals hatte die Polizei versucht, ihr Land gewaltsam zu räumen. Einmal wurden sie und ihre Tochter sogar bewusstlos geschlagen. Wegen ihres Durchhaltevermögens ist sie in ihrer Heimat zu einer „Ikone“ des Widerstands geworden.

Für den äthiopischen Journalisten Eskinder Nega, der in Zeitungsartikeln den Machtmissbrauch der äthiopischen Regierung kritisiert hatte, haben wir uns im November 2016 eingesetzt. Amnesty International teilte uns nun in einem Brief mit, dass im Frühjahr 2018 seine bislang längste Haftstrafe endete. In seinem Brief an Amnesty spricht der ehemalige gewaltlose politische Gefangene über die Zeit im Gefängnis und warum Ihre Unterstützung so wichtig ist.

Hier einige Auszüge aus seinem Brief:

„ .. Seit 1993 bin ich neun Mal mit jeweils mehreren Anklagen in Haft gekommen. Ich habe fast ein Fünftel meines Lebens im Gefängnis verbracht – nur weil ich als Journalist gearbeitet habe. … Ich war in dunklen Zellen eingesperrt, die weniger als zwei Quadratmeter groß waren. … Sie schlugen mir auf die Fußsohlen. … Selbst in der dunkelsten Zelle wusste ich, dass Organisationen wie Amnesty International für mich eintraten. Das zu wissen, war sehr wichtig. … Den Unterstützerinnen und Unterstützern von Amnesty International werde ich immer dankbar sein. Macht weiter so. Ihr seid das Gewissen der Menschheit.“

admin