Ihr Lieben!
Heute ist Karfreitag – ein stiller Feiertag! Wie schön, dass Ihr virtuell mit dabei seid im Paul-Gerhardt-Haus, der Orgel lauscht und den Worten eines Passionsliedes folgt.
Ein winziges Weizenkorn verschwindet fast in meiner Hand. Dennoch wird daraus eine Pflanze, die Nahrung und Leben bringt. Jesus hat das Gleichnis des Weizenkorns oft benutzt, um das Wachsen des Reich Gottes zu erklären.
Und am Karfreitag bewahrheiten sich alle Worte, die Jesus gesagt hat: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Und deshalb musste auch Jesus am Karfreitag in den Tod gehen, damit er wie das Weizenkorn Frucht bringt und Gottes Liebe zu wachsen beginnt.
Wir müssen viele Krisen des Lebens aushalten. Das Weizenkorn aber erinnert uns daran, dass es weitergeht – mit dem Wachsen, dem Leben und mit der Liebe. Das ist – vor allem am Karfreitag – besonders schön zu wissen.
Ich wünsche Euch, dass Ihr die Botschaft vom Wachsen der Liebe spürt – gerade in diesen Zeiten! Bleibt gesund und seid behütet!
Eure Annette Krüger
Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt
Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt –
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –
hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.