Gedanken im August & September

Gedanken im August & September

„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein!“ (Jesaja 43,1)

Das ist eine Zusage, ein Versprechen Gottes, das gilt jedem einzelnen Menschen hier und jeden Tag neu. Gott verspricht sich hier selbst. So wie es in der Taufe passiert. In der Taufe wird das Ja Gottes zu uns Menschen mit Wasser besiegelt und Menschen sagen Ja zu Gott, der zu uns Ja gesagt hat, bevor wir etwas dafür getan haben oder etwas tun müssen. Sein Ja ist bedingungslos.

In der Taufe ruft Gott jeden Menschen mit seinem/ihrem Namen. Ein Name schafft Identität, Persönlichkeit und hat eine Bedeutung. Ein Name macht einen Menschen auch individuell, egal, wie häufig der jeweilige Name vorkommt. Mit Namen bringen wir Menschen in Verbindung. Genau deshalb ruft uns Gott beim Namen, damit wir ansprechbar für ihn sind. Mit unserem Namen und durch die Taufe macht Gott uns zu Seinem. Wir gehören ihm und zu ihm.

Jesaja schreibt weiter: „Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird dich nicht versengen.“ Taufe bedeutet nicht, von jetzt an wird es nur noch gut und es wird nie wieder Hürden, Schwierigkeiten oder dunkle Täler geben. Taufe ist eben kein Schutzschild, kein Panzer oder ein Regenschirm.

Taufe ist eine Umarmung Gottes, sein Händereichen und Schutz, wenn dieser Regen, das Feuer des Lebens über einen hereinbricht oder die Sonne scheint.

Mit Jesaja gesprochen: Manchmal im Leben wirst du nass und manchmal wird’s brenzlig. Doch das hebt das große Versprechen Gottes nicht auf, sondern es bleibt realistisch, weil Gott die Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens kennt, durch Jesus Christus selbst erlebt und durchgemacht hat. Genau deshalb ist dieses Versprechen Gottes so großartig und manchmal auch unglaublich, weil Gott mit dabei ist und uns trägt. Das mag sich manchmal nicht so anfühlen und doch ist er da. Mit uns. Jeden Tag. Zu jeder Zeit. Gott lässt uns nicht allein. Wenn wir nass werden, wird er auch nass. Wenn es für uns brenzlig wird, ist es das für ihn auch.

So ist Taufe und das Versprechen Gottes mehr wert als ein Schutzschild, weil es gerade in schwierigeren Zeiten tragfähig ist und es gültig war, ist und immer bleiben wird.

Also: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein!“

Ihre Pfarrerin Carolin Kremendahl

Joshua Speckels