Gedanken im Juni 2017

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Singen Sie, singst Du eigentlich?“ Viele werden auf meine Frage hin in Gedanken nicken, und dann fallen Ihnen oder Dir vielleicht solche Momente ein, die wir alle kennen: „Na klar, unter der Dusche, bei der Hausarbeit, im Auto, lauthals im Fußballstadion …“

Andere werden sich erinnern: „Meinen Kindern habe ich Einschlaflieder gesungen, damit sie zur Ruhe kommen, Trostlieder auch, wie ‚Heile, heile Gänschen‘ …, die kannte ich schon von meiner Mutter.“ Und dann gibt es ja auch noch die Profis, die im klassischen Chor singen, vierstimmige Sätze oder Gospel. Was für ein Wohlklang!

„Singen Sie, singst Du eigentlich?“ Vielleicht gehören Sie längst zu denen, die gern singen, vielleicht spürst Du, dass Singen gut tut.

Denn ganz egal, wie es mir gerade geht, ob ich fröhlich oder ausgelassen bin, traurig, verzweifelt oder verletzt, beim Singen komme ich in Kontakt mit meinen Gefühlen und das, was mich gerade beeindruckt, findet einen Ausdruck.

Inzwischen gilt es als erwiesen: Singen ist auch Therapie und Medizin. Beim Singen kann ich meinem Herzen Luft machen, es ist auch ein Ventil für den Druck, der vielleicht gerade auf mir lastet.

Singen befreit, weil ich meinen Atem brauche, damit die Töne rauskommen. Beim Singen bekomme ich Kontakt: Nicht nur zu denen, mit denen ich gemeinsam im Chor singe, nein, auch zu denen, die mir zuhören oder zufällig neben mir stehen.

Im Singen erlebe ich Trost und Beruhigung, Singen ermutigt, es kann erheitern und beflügeln. Singen verbindet, und es stiftet Gemeinschaft.

Viele Psalmen sind zum Singen im Gottesdienst, zum Singen in der Gemeinschaft entstanden. Gotteslob und Klage finden so Raum. Es ist auch schön, alleine zu singen. Aber wenn Menschen zusammen singen, stärkt und vertieft das die Zusammengehörigkeit untereinander. Und: Im Singen verbinden wir uns mit Gott. Wenn wir von Glaube, Hoffnung und Liebe singen, erzählen wir mit unseren Liedern von Gottes Liebe zu uns Menschen, von unserer Hoffnung gegen alle spürbare Resignation, von einer neuen Perspektive in dem, was uns zusetzt, von dem, was uns trägt.

„Singen Sie, singst Du eigentlich?“ Die Chöre unserer Gemeinde freuen sich, wenn Sie dazukommen, wenn Du mitsingst.

Denn Singen macht glücklich!

Ihre / Eure Birgit Crone

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