Gedanken im Juni & Juli

Gedanken im Juni & Juli

Liebe Leserinnen und Leser!

Auf dem Konfi-Wochenende in Essen im Mai haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden den Vorstellungsgottesdienst vorbereitet. Dabei ging es um die Jahreslosung dieses Jahres 2023 „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (1. Mose 16,13). Das steht in der Geschichte von Hagar, der Sklavin von Sarai und Abram. Die beiden  konnten keine Kinder bekommen, deswegen zwang Sarai Hagar, mit Abram ein Kind zu zeugen.

Was geschah dann?

Hagar floh in die Wüste, nachdem sie alles verloren hatte. Das Recht, über sich selbst du bestimmen, über ihr Handeln und nun auch über ihren Körper. Sie fühlte sich beschmutzt und wurde gedemütigt, bis sie es nicht mehr aushielt. In der Wüste war sie auf sich selbst gestellt, ohne den Schutz ihrer Gruppe, schwanger und ohne Optionen, ohne einen Ausweg aus ihrer verzweifelten Lage.

Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte, wie sie die nächsten Wochen und Monate alleine und dann mit dem Baby überstehen sollte. Die Wüste und die Welt waren gefährlich, und sie war ihnen ausgeliefert.

In ihrer Not half ihr Gott. Er sagte ihr, was sie in ihrer Not tun sollte. Er half ihr und zeigte ihr den Weg.

Und Hagar erkannte Gott und nannte ihn: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Sie wusste jetzt, dass Gott sie wahrnimmt.

Alle Konfis sollten sich vorstellen, wie sich Hagar da in der Wüste fühlt. Und sie sollten auf dem Wochenende eine Figur kneten, die die Situation Hagars ausdrückt. Die Figuren kamen dann auch in ihrem Vorstellungsgottesdienst vor.

Vorn auf dem Titel sieht man meine Figur. Ich wollte ausdrücken, wie verzweifelt, einsam und niedergeschlagen Hagar ist. Ohne einen Ausweg, ohne Hilfe. Es ist der Moment, bevor ihr Gott begegnet.

Diese Geschichte zeigt mir, dass Gott denjenigen hilft, die in einer Notlage sind, ihnen Hoffnungen und Auswege schenkt. Er sieht uns. Dafür können wir dankbar sein.

Ihre / eure Jasmin Mücher (Teamerin
in der Konfi- und Jugendarbeit
)

Joshua Speckels