Gedanken im Oktober 2019 / November 2019

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir leben in sorgenvollen Zeiten: Besorgte Bürger auf allen Kanälen, Sorgen über die Zukunft hier, nackte Angst vor dem Untergang dort, überall Alarmtöne und Feindbilder.

Angst vor der Zukunft, vor dem Fremden, dem eigenen Versagen, vor Not und dem Elend der anderen. Mancher Retter rettet vor Gefahren, die er selbst herbeiredet. Gewiss, vieles ist beängstigend – so manche Sorge entspringt aber geschickter Manipulation, dem Streben zur Macht: Mit Angst kann man Menschen leiten und verleiten und in Richtungen zwingen, die sie bei klarem Verstand und nüchtern ohne Angst nicht einschlagen würden!

„Wer keine Angst hat, hat keine Phantasie!“ So wird der Schriftsteller Erich Kästner zitiert. Alle seine Kinderbücher sprechen von der Angst – aber eben auch von deren Überwindung: Der kleine Ulli im „Fliegenden Klassenzimmer“ befreit sich von seiner Angst, nicht ernst genommen zu werden, mit einer drastischen Aktion. Pünktchen, die Tochter des Fabrikanten aus dem Buch „Pünktchen und Anton“, ist furchtlos und nimmt es mit Einbrechern und Halunken auf. Es gibt zahllose Beispiele in Kästners Büchern, in denen die Angst besiegt wird und die Geschichte ein gutes Ende nimmt.

Als Christ kann ich mich ganz besonders auf Mächte stützen, die mir helfen, die Angst zu überwinden:

„Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen.“ (Jesaja 43,2)

Das trifft es ziemlich gut! Oft fühle ich mich weggerissen und ausgebrannt. Oft genug gehe ich auch durchs Feuer – für den Job, für Freunde und Familie. Wie wunderbar, dass man sich in solchen Situationen auf einen starken Partner verlassen kann, der die Sache rettet und die Kohlen aus dem Feuer holt.

Gott selbst spricht immer wieder davon, die Angst zu überwinden und durch Vertrauen in seine Führung der Angst zu widerstehen. Ja, er ruft uns direkt dazu auf, furchtlos zu sein und auf seine Anwesenheit zu bauen. Die härtet ab gegen die selbsternannten Retter, die Populisten und all die anderen Propheten der Angst!

Wie schön zu wissen, dass dort jemand ist, der uns durch das Wasser trägt!

Ihr / Euer Wolfgang Frase

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