Gedanken im August & September

Gedanken im August & September

Jesus Christus spricht: Für wen haltet ihr mich? (Mt. 16,15)

Womit baut man eigentlich eine Kirche? Reichen da ein paar Steine, Mörtel und Farbe? Immer wieder stellt sich diese Frage, vor allem in Umbruchszeiten. In Zeiten, in denen sich Kirche wandelt. Also jetzt, rückläufige Mitgliederzahlen, sinkende Finanzen – die fetten Jahre sind vorbei. Wir werden als Kirche in Deutschland und auch hier in Hattingen nicht alles behalten können, was wir bisher gehabt haben. Womit baut man eine Kirche, außer mit Steinen, Mörtel und Farben?

Eine Antwort gibt das Gespräch zwischen Jesus und seinen Jüngern. Jesus fragt seine Jünger erst: Für wen halten die Menschen mich? Die Jünger geben ein paar Antworten der Menschen wieder. Egal, für welchen Propheten die Menschen Jesus halten, gemeinsam ist: Jesus ist ein besonderer Mensch, hat guten Kontakt zu Gott, sagt kluge Sachen und tut interessante Dinge.

Doch Jesus fragt auch seine Jünger: Für wen haltet ihr mich? Und Petrus antwortet: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Daraufhin sagt Jesus den berühmten Satz: Du bist Petrus, und auf diesen Fels werde ich meine Gemeinde bauen.

Worauf baut man eine Kirche? Und die Antwort Jesu: auf Petrus. Wirklich auf Petrus? Auf Petrus, der nasse Füße bekommt, als er wie Jesus auf dem Wasser laufen will, der Jesus verleugnet und das nicht nur einmal? Genau auf diesen Menschen baut man eine Kirche!

Mit Menschen, nicht mit Gebäuden baut man eine Kirche. Mit Menschen mit begrenzter Sicht und schlechten Angewohnheiten, mit körperlichen Gebrechen und ungeklärten Verhältnissen.

Genau aus solchen Menschen baut Jesus auch heute seine Kirche. Aus solchen Menschen erwählt sich Gott sein Volk. Und wir gehören dazu mit unserem zusammengerafften Vertrauen, unserem gebeutelten Glauben und unserer angekratzten Hoffnung.

Doch es fehlt noch etwas Entscheidendes: Petrus sagt: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Darauf lässt sich bauen. Das macht aus unbequemen Menschen Gottes Kinder. Das macht aus Verzweiflung Hoffnung und aus Tod Leben. Christus.  Ohne ihn geht es nicht. Ohne ihn wäre der Himmel verschlossen. Ohne ihn wäre alles nichts. Ohne ihn werden wir auch nie wieder sein, nicht als einzelne und auch nicht als Gemeinde.

Damit, darauf, dafür lässt sich eine Kirche bauen.

Bauen wir gemeinsam!

Ihre Pfarrerin Carolin Kremendahl

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